TeRRIFICA

Das Cloppenburger Klima-Eck entsteht

Am Heldensamstag, einem Aktionstag der Ehrenamtsagentur Cloppenburg am 21. Mai 2022 hat das TeRRIFICA-Team mit Freiwilligen eine Brachfläche am Rathausweg in Cloppenburg umgestaltet. Die zuvor wenig attraktive Grünfläche sollte zu einem naturnahen Erholungs- und gleichzeitig zu einem Lern- und Erlebnisraum werden.

Ein Teil des Freiwilligen-Teams am Heldensamstag. Foto: Dirk Paetow.

Der Plan für die Umgestaltungsmaßnahmen wurde im Vorfeld von den Mitarbeiterinnen des TeRRIFICA-Projekts mit Unterstützung des Heimatvereins Cloppenburg und unter Mitwirkung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus Cloppenburg sowie der TeRRIFICA-Zukunftswerkstatt erarbeitet. Dabei wurden auch die Ideen, Wünsche und Bedenken von Mitarbeiter*innen der benachbarten Geschäfte mit einbezogen. Wichtige Fragen waren etwa, wie die Fläche langfristig gepflegt werden soll, wie sich Müll und Hundekot eindämmen lassen und wie die Pflanzen in Trockenphasen bewässert werden können. Viele wünschten sich Sitzplätze und eine bunte Blumenwiese. Alle Aspekte wurden in die Planung aufgenommen. Außerdem sollte Lebensraum für Vögel und Insekten geschaffen und es sollten Beispiele für Klimaanpassung im eigenen Garten aufgezeigt werden.

Auch rechtliche und organisatorische Dinge mussten vorab geklärt werden. Die betreffende Fläche hat eine Größe von ca. 18 x 12 Meter und befindet sich zu etwa 2/3 in Eigentum der Stadt. Zu etwa 1/3 gehört sie mit zum Thalia-Grundstück. Es mussten also im Vorfeld Nutzungvereinbarungen mit den Eigentümer*innen geschlossen werden. Durch den Heimatverein wurde ein Förderantrag über das Programm Offensive Innenstadt bei der Stadt Cloppenburg gestellt, um notwendiges Material kaufen zu können. Auch der kommunale Bauhof unterstützte das Projekt durch Fräsen der Fläche, die Anlieferung von Sand sowie die Bereitstellung zweier Bänke und eines IBC-Containers mit Wasser, der zur Bewässerung der Pflanzen im ersten Sommer dienen soll. Bäume, Beerensträucher, Wildrosen und Kletterpflanzen wurden der Projektgruppe als Spende von einer regionalen Biobaumschule zur Verfügung gestellt. Auch konnten einige weitere Materialien kostenfrei oder günstig gebraucht besorgt werden, wie beispielsweise eine erste Regentonne, die am Fallrohr hinter der Buchhandlung angeschlossen wurde.

Schließlich war der “große Tag” gekommen. Am 21.05.2022 wurde das Cloppenburger Klima-Eck von insgesamt elf sehr engagierten Beteiligten angelegt. Die Gruppe pflanzte insgesamt: 3 Obstbäumen, 16 Beeren-& Wildobst-Sträucher, 7 Wildrosen. Außerdem wurde eine Benjeshecke (Totholzhecke) 5 Clematis und einer Brombeere als rankende Begrünung angelegt. Ein Spalier mit 2 Weinstöcken und 3 Kiwi-Pflanzen sowie eine Trockenmauer wurden gebaut. Ein provisorischer Treppenaufgang wurde gebaut. Zu guter Letzt wurde noch ein Weg aus Holzhäckseln angelegt. Das Ergebnis konnte sich nach etwa acht Stunden Arbeit wirklich sehen lassen!

In den folgenden Wochen wurde die Arbeit Stück für Stück fortgesetzt. Mit tatkräftiger Hilfe vom Waldkindergarten wurden ein Kräuterbeet errichtet und Insektentränken aufgestellt. Auch Nistkästen und ein Insektenhotel brachten die Kinder mit. Der Bauhof hängte zusätzlich einen Mülleimer und einen Spender für Hundekot-Beutel auf. Und Mitglieder des Heimatvereins halfen, eine zweite Regentonne anzubringen und eine befestigte Treppe zu bauen. Der IBC-Container wurde mit Schilfmatten verkleidet und Sammelbehälter für Zigarettenstummel wurden direkt neben die beiden Bänke gestellt. Ebenso wurden ein Sandarium für im Sand lebende (harmlose) Wildbienen und ein Steinhaufen, der ebenfalls als Lebensraum für Tiere dienen soll, gebaut.

Neben vielen Erfolgen gibt es auch Dinge, die nicht so gut funktionierten, wie anfangs geplant. Einen Garten anzulegen bedeutet eben, sich in Geduld zu üben, auszuprobieren und immer wieder von der Natur zu lernen und Pläne beständig anzupassen. So konnten die anfangs vorgesehenen Stauden noch nicht gepflanzt werden, da allein die Bewässerung der Bäume und Sträucher im ersten Sommer schon viel Wasser benötigte. Auf Grund der Trockenheit keimten auch die Samen für die Blumenwiese kaum. Stattdessen breiteten sich Melde und Disteln stark auf der ganzen Fläche aus. Nun sollen im Herbst Stauden und Blumenzwiebeln für Frühblüher gepflanzt und auch die Aussaat einer Wildblumenwiese mit heimischen Arten noch einmal versucht werden. Hinweistafeln und andere Elemente zum Lernen über klimabewusstes Gärtnern sollen ebenfalls folgen.

Schon jetzt zeigt sich aber, dass das Klima-Eck zu einem beliebten Aufenthaltsort geworden ist – für Menschen und für Tiere. Die beiden Bänke werden gerne angenommen. Und rund um das Kräuterbeet summen unzählige Bienen und Hummeln, die besonders den üppig blühenden Strauchbasilikum annehmen.

Wer mithelfen und das Klima-Eck weiterentwickeln möchte, kann sich gerne beim Science Shop (Katrin Hedemann) oder beim Heimatverein Cloppenburg (Bernd Tabeling) melden. Wir freuen uns!

Die Pflanzliste können Sie hier herunterladen:

Die Entwicklung des Klima-Ecks Bild für Bild:

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